„Über die Hügel, eine ganz besondere Reise“ singen TÜSN in ihrem Lied Hannibal.
Das Ziel unserer Reise war am 17.10.16 das Luxor in Köln, um besagte Band auf ihrer Schuld-Tour zu besuchen.
Die noch recht junge Band TÜSN zieht momentan mit ihrem Debütalbum „Schuld“, welches dieses Jahr erschien, durch Deutschland und erobert immer mehr Herzen.
Für mich war der Anfang unserer Bekanntschaft jedoch eher etwas holperig. TÜSN ist anders als alles, was ich bisher erlebt oder kennengelernt habe. Jedoch haben sich die kleinen Zweifel schnell gelegt und ich habe ihren unbeschreiblichen Stil lieben gelernt.
So kam es dazu, dass Soni und ich nach mehreren Festival- Auftritten der Band auch unbedingt das Konzert im Club erleben wollten.
Da es mein erstes Mal im Luxor war bin ich natürlich ganze zwei Mal am Eingang vorbei gelaufen ohne es zu bemerken. Es gab dort einen Vorraum, eine Ecke zum Sitzen, gegenüber der Sitzecke eine Bar und natürlich eine kleine Bühne. Also alles recht gemütlich. Der kleine Raum füllte sich mit Menschen und es waren eindeutig mehr anwesend, als ich erwartet hatte.
Dann fing auch schon die Vorband Prada Meinhoff an. Sie spielten insgesamt sieben Lieder, wovon eins ein Cover des Liedes „Das Model“ von Kraftwerk war. Prada Meinhoff bestehen aus einer Sängerin und einem Bassisten. Dementsprechend waren die Lieder sehr basslastig und wahrscheinlich auch deswegen sehr eindringlich und intensiv. Jedoch hätte man oft auch denken können, da spielt gerade eine Gitarre anstatt einem Bass. Die Band ist das perfekte Beispiel dafür, dass man selbst mit nur einem Instrument, wie eine komplett besetzte Band klingen kann.
Prada Meinhoff passen wunderbar als Vorband zu TÜSN, was man sogar dem schon langsam in Stimmung kommende Publikum ansah. Erstaunlich ist nur, dass Sänger Snöt die Band zufällig in der Bar gegenüber seiner Wohnung entdeckt hat, wie wir im Laufe des Konzertes erfahren sollten.
Bevor TÜSN anfangen konnten musste der Raum zunächst in Nebel gehüllt werden. So standen wir im milchigen Weiß und warteten auf den ersten Ton, der schon bald erklingen sollte.
Sobald es dann los ging fühlte man sich von der Band mitgenommen in eine andere Welt. TÜSN setzen viel auf Ästhetik und auch optische Reize, was man besonders an der sehr intensiven Lichtshow und dem obligatorischen Bühnenoutfit von Snöt, welches einem Käfig ähnelt, erkennen konnte. Das Publikum war völlig mitgerissen und es gab sogar einige tanzfreudige Menschen.
Musikalisch und stimmlich sind TÜSN einfach großartig. Die Mischung aus Schlagzeug, Bass, Synthesizer und Klavier ist einzigartig und in sich unglaublich stimmig. TÜSN können die Bässe zum Wummern bringen, aber auch ruhig klingen und vor Allem sehr nachdenklich machen.
Als letzten Song vor der Zugabe spielten sie Schwarzmarkt und das Publikum nahm sie beim Wort, denn „Reden ist Silber, Tanzen ist Gold!“ und schwangen ausgiebig das Tanzbein.
Ich habe selten, wenn nicht sogar noch nie, ein so stimmiges Konzert erlebt. Es hat einfach alles perfekt zueinander gepasst – die Vorband, das Licht, ja sogar die Location.
Das Club-Konzert hat mir persönlich viel besser gefallen, als die Open Air Festivals, da so das Licht viel besser wirken konnte und es generell intimer war. Jedoch sollte man die Show als Epileptiker meiden, als kleinen Tipp am Rande.
Man muss diese Reise in das fremde Universum, das TÜSN erschaffen hat, selbst erleben. Es ist unbeschreiblich.
Liebe Grüße,
Mona
Kommentar schreiben