20.08.16 - Green Juice Festival

 

Schon lange vorher war mein Besuch beim Green Juice Festival in Bonn geplant. Das relativ kleine Festival wurde jetzt schon das 9. Mal im Park Neu-Vilich, welcher übrigens mitten in einer Wohnsiedlung liegt, veranstaltet. Im nächsten Jahr feiert das Festival sein Jubiläum, für welches schon ein extra fettes Line-Up versprochen wurde.

Den ersten positiven Eindruck lieferte das Green Juice mit der Ausschilderung des Weges von der Bushaltestelle zum Gelände. Sicher am Einlass angekommen gab es auch schon die Sicherheitskontrolle. Man durfte, wie bei vielen Festivals üblich, keine Speisen, Getränke oder Spirituosen mitnehmen. Jedoch war pro Person ein 1Liter Tetrapack Wasser erlaubt. Mich wunderte nur, dass die Mitnahme von Eddings untersagt wurde. Man ist ja schließlich auf einem Festival und möchte eventuell noch auf Autogrammjagd gehen! Wie sich später herausstellte hatten die Künstler ihre eigenen Stifte dabei. Dann bekam man auch schon das obligatorische Stoffbändchen, welches passend zum Name des Festivals in einem schönen Grün daher kam, angelegt.

 

 

Auf dem Gelände angekommen fiel als erstes die Reihe an Dixis und eine Zahl verschiedener Stände auf. Doch da gerade Landgang auf der Bühne stand, beschloss ich erst danach das Gelände zu erkunden. Trotz des noch relativ bescheidenen Publikums gingen die sympathischen Jungs mit ihrer Mischung aus Indie, Emo und Punk gut ab!

 

 

Nun war es auch schon Zeit für das erste Bier! Man hatte die Wahl zwischen Gaffel Kölsch und Becks. Ein 0,4l Pils kostete lediglich 3,50€, was für ein Festival sehr human ist. Generell waren die Preise für Getränke und diverse Speisen sehr besucherfreundlich. Neben den Klassikern Currywurst, Bratwurst und Pommes gab es auch Crêpes, einen asiatischen Stand und auch vegetarische und vegane Angebote. Natürlich durfte ein Cocktail-Zelt nicht fehlen. Interessant fand ich den „Drölferpass“ mit dem man 12 Bier und einen Shot trinken konnte. Außerdem konnte man sich ein ganzes Bierfass kaufen. Wenn man vor hatte so ein Fass alleine zu trinken konnte man sofort zwei Meter weiter zum Sucht Infostand torkeln und sich über seine weitere Zukunft Gedanken machen. Ob diese Positionierung Absicht war?

 

 

Dann hieß es aber wieder fix zur Bühne, denn nun sollten Flash Forward die bisher immer noch nicht ganz vorhandene Flut an Menschen zum Tanzen bringen. Nebenbei waren diese netten Typen neben den Donots mein Grund zu kommen. Im Publikum ließen sich schon textsichere Leute ausmachen, die für gute Stimmung sorgten. Auch der Band merkte man ihre Freude an auf dem Green Juice spielen zu dürfen. Flash Forward überzeugten die Anwesenden mit abwechslungsreichem Alternative Rock doch noch zum Mitmachen. Wie jede andere Band nahmen sich Flash Forward nach ihrem Auftritt die Zeit so lange am Merch zu bleiben, bis jeder Autogramm- und Fotowunsch erfüllt wurde.

 

 

Während den Umbaupausen wurde auf einer kleinen Bühne von DJs Musik aufgelegt. Auch dort ist schon einiges los und es wird ausgelassen getanzt. Doch ich vertreibe mir die Zeit bis City Light Thief lieber mit einer kurzen Runde Flunkyball.

 

Um 14:20 Uhr betreten dann City Light Thief die Bühne. Es wird schon merklich voller auf dem Gelände und die Band mischt mit ihrem Post-Punk das Publikum so stark auf, dass sich das erste aber leider nicht letzte Mal der viel zu staubige Boden zu Wort meldet.

 

 

Eine knappe Stunde später entern KMPFSPRT die Bühne. Ich kannte die Band in der Tat schon etwas länger, hatte mir aber nie etwas von denen angehört. Jedoch wurde ich mit Anhieb überzeugt! Auch das Publikum tanzt ausgelassen auf dem wahrscheinlich nicht mehr so ganz staubigen Boden. Besagter Staub befand sich nämlich in der Luft um uns herum.

 

 

An dem Punkt stellte sich mir das erste Mal die Frage, warum das anwesende THW den Platz nicht wässerte. Es trägt nämlich nicht zum allgemeinen Wohlbefinden bei die ganze Zeit in einer riesigen Staubwolke zu stehen. Glücklicherweise hielt das die Gäste nicht vom Feiern ab und es wurde kurzerhand vom Sänger zum Rudern aufgefordert.

Nach einer weiteren Umbaupause spielen auch schon Schmutzki. Hauptsächlich war das Publikum nun in rote Shirts mit der Aufschrift „Schmutzki MOB“ gehüllt und tanzten bis zum geht nicht mehr. Meinem Empfinden nach das aktivste Publikum bisher. Auch mich hat die Energie der Band sofort mitgerissen! Technische Probleme dürfen auf so einer Veranstaltung nicht fehlen, da es sonst nicht punk genug ist und da fiel auch schon spontan der Gesang aus. Schmutzki, punk durch und durch, lösten das Problem souverän und ließen kurzerhand das Publikum weitersingen. Dazu gab es auch laute „Nazis raus!“-Chöre – super Sache!

 

 

Mit fortschreitender Zeit und der steigenden Besucherzahl wurde es immer schwieriger sich ein Getränk zu organisieren. Die Mitarbeiter wirkten teilweise etwas überfordert und die Wartezeiten wurden auch immer länger. Zu dem Zeitpunkt zeigte sich, dass genug Dixis vorhanden waren, da es nicht wirklich Wartezeiten gab. Mir hat nur eine Möglichkeit zum Händewaschen gefehlt.

 

Währenddessen spielten The Intersphere, welche sogar Musik studiert haben und einen super Auftritt ablieferten.

 

 

Als nächstes betreten Le Fly die Bühne und zelebrieren nach eigenen Angaben „Tanzmusik“. Sie machen dem mit einem Mix aus Rap, Rock und Reggae alle Ehre. Das Publikum ist eine springende und moshende Masse und selbst ein Rollstuhlfahrer lässt sich das Crowdsurfen nicht nehmen.

 

 

Um 21:40 stürmen endlich die Donots die Bühne. Darauf haben wahrscheinlich alle Anwesenden gewartet! Das komplette Publikum hat vom ersten Ton an alles gegeben und die Donots haben wie immer eine super Show abgeliefert. Auch die ersten Crowdsurfer haben nicht lange auf sich warten lassen. Leider schienen die Securities damit leicht überfordert. Als Kirsche auf dem Sahnehäubchen stellte sich Ingo singend mitten in den staubigen Circlepit. Die Show ging viel zu schnell vorbei! Doch leider musste es um 23 Uhr ruhig werden, man muss die Anwohner ja nicht überstrapazieren.

 

 

Alles in allem war das ein wunderbarer Tag!

 

Bis auf ein paar Kleinigkeiten, wie z.B. der Situation an den Bierwagen oder der viel zu staubige Boden, war die Organisation echt super! Selbst Sitzplätze in Form von Sitzkissen und Bänken wurden bereitgestellt. Auch waren alle Helfer und Mitarbeiter freundlich und hilfsbereit. Immer noch total euphorisch von diesem Tag ging es dann mit den Sonderbussen in Richtung Heimat.

 

Bis nächstes Jahr liebes Green Juice Festival. Es war mir ein inneres Blumenpflücken!

 

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