23.12.2015 - Cynthia Nickschas & Friends

 

 

Hier ein Kurzbericht (der doch nicht so kurz geworden ist) zu dem kleinen Konzert von Cynthia Nikschas, welches ich kurz vor Weihnachten noch spontan besucht habe.

 

Für spontane Konzertausflüge an die abgelegensten Orte ist es wirklich praktisch, endlich ein eigenes Auto zu haben. Nur so kam es dazu, dass mein Weg an diesem Abend in die abgelegene, kleine, kultige Rockerkneipe "Papa Madeo" in Köln-Porz führte.

 

 Von außen eher unscheinbar, mit weißen Vorhängen in den Fenstern und noch ohne Beleuchtung, hätten wir die kleine Kneipe fast übersehen. So waren wir also leicht verunsichert, ob das Konzert nicht vielleicht doch noch kurzfristig abgesagt wurde. Dies bestätigte sich zum Glück nicht. Nachdem wir von der Parkplatzsuche zurückkamen, betraten wir das mittlerweile beleuchtete "Papa Madeo" und versuchten einen guten Sitzplatz zu ergattern.

 

Es stellte sich heraus, dass wir mal wieder viel zu früh dran waren und so genossen wir an der Bar erstmal ein paar Kaltgetränke und lauschten ein paar sehr alten Vinyl Klängen. Nebenbei erfuhr ich, dass es die Kneipe schon seit 1978 gebe.

 

Alte, vergilbte Poster an der Decke, zugestickerte Türen und diverse Schilder mit witzigen Sprüchen erzeugten eine ganz besondere Atmosphäre. Für mich fühlte sich das ganze wie eine kleine Zeitreise an.

 

Nach einiger Zeit war die kleine Kneipe rappelvoll und Jule Nickschas, die Schwester von Cynthia Nickschas, machte den Anfang. Unterstützt von Chris am Bass spielte sie einige ihrer Lieder, von denen die meisten noch ganz neu geschrieben sein sollen. Ich muss sagen, dass man zwischen Cynthia und Jule schon einige Parallelen im Gesang und in den Texten erkennen kann, doch ist Jule auf ihre ganz eigene Art sehr bezaubernd und grenzt sich so nochmal ab. Cynthia unterstützt ein paar Lieder als Backgroundgesang.

Nach einer kurzen Pause stand dann Cynthia Nickschas samt Band auf der leicht erhöhten Bühnenfläche. Sie erklärte zwar, dass sie angeschlagen sei und den Abend fast abgesagt hätte, doch davon ist gesanglich nichts zu bemerken. Sie fügte auch an, dass sie so lange spielen würde, wie es ginge. Letztendlich hielt sie bis zum Schluss durch und machte ein wunderbar spontanes Programm. Ein Punkt, den ich sehr an ihr und ihrer Musik schätze. Es ist nicht alles durchgeplant. Musik ist ein Gefühl.

 

Abgesehen davon, dass Cynthias Stimme einzigartig ist, liebe ich ihre Texte und ihre direkte Art. Sie sagt, was sie denkt und versucht nicht jedem zu gefallen. Sie unterstützt Charity Projekte für die Flüchtlingshilfe und versucht die Menschen zum Umdenken und Handeln zu bewegen. Auch an diesem Abend nahm sie sich wieder die Zeit, um ein paar Worte und Gedanken zu der aktuellen Situation der Welt zu teilen.

 

Zum Set muss ich sagen, dass mir zwar zwei meiner Lieblingslieder gefehlt haben, aber dafür ganze viele tolle Lieder gespielt wurden, die ich noch nicht kannte. Sehr süß fand ich auch ein kleines Mädchen namens Chiara, welches das komplette Lied "Schicksal" am Mikrofon mitsang. Für ihr Alter eine bemerkenswerte Stimme.

 

Bei dem Lied "Egoschwein" wurde passend zum Text "Wenn ihr nicht mitgeht, mach ich's allein", ein kleiner Schnitt eingebaut, in dem die Band nicht mehr mitmacht und Cynthia nach einigen Versuchen die Band zum Weitermachen zu bewegen, alleine weiter spielt.

 

 

Mein Fazit: Ein gemütlicher, ruhiger Abend in einer außergewöhnlichen Atmosphäre. Ich kann euch Cynthia Nickschas nur wärmstens empfehlen. Ich finde es fabelhaft, was sie auf die Beine stellt und man sollte das auf jeden Fall unterstützen. Mit ihrer sehr speziellen Art trifft sie zwar nicht jeden Geschmack, aber ihr solltet euch von ihrer Musik selbst mal ein Bild machen.

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