23.11.15 - Wir, wie Giganten, Liza&Kay, Redensart

Diesmal möchte ich mit euch mal wieder einem ganz besonderen Abend teilen. Einen Abend mit "Wir, wie Giganten", "Liza&Kay" und "Redensart".


"Redensart" hatte ich bereits als Support bei "Tonbandgerät" gesehen und so war ich auf dieses Konzert, welches auch den Tourauftakt der Band darstellte, aufmerksam geworden.


Ich hatte mehrfach hin und her überlegt, ob ich mich wirklich an einem Montag ganz alleine auf den Weg nach Köln machen sollte, vorallem weil ich schon seit Längerem nicht ganz fit war. Ich entschied mich dafür, dass ich mir drei so tolle Bands auf keinen Fall entgehen lassen kann und bereute es keine Sekunde lang. Es war ein Abend, der kaum perfekter hätte sein können.


 

Und so machte ich mich also mal wieder auf den Weg ins Blue Shell, wo ich mittlerweile an diesem Abend sogar schon von dem Besitzer darauf angesprochen wurde, ob ich nicht schon letztens erst da gewesen wäre. Ich antworte also mit: "Ich bin ständig hier." und bekomme ein "Guter Musikgeschmack!" zurück. Ich glaube, eins der schönsten Komplimente, das man mir machen kann.


Dann betrat ich den schon so vertrauten, in blaues Licht gehüllten Raum. Für jeden der das Blue Shell nicht kennt, hier mal eine kleine Beschreibung. Wenn man durch den roten Vorhang der Tür tritt, sieht man links vor sich die Bar, über der eine blaue Muschel-Lampe hängt. Vor einem erstreckt sich der etwas längere, schmale Raum. Der Boden besteht aus Fliesen in einem Schachbrettmuster. Genau gegenüber am Ende befindet sich die kleine Bühne, die nur um eine Treppenstufe erhöht ist. In der Mitte befindet sich meist eine Billardplatte, die abgedeckt und als Tisch umfunktioniert wird. Links hinter der Bar gibt es einen kleinen, kurzen Gang, der zu ein paar Spielautomaten und dem Backstage Bereich führt. Auf der rechten Seite befinden sich einige Sitzmöglichkeiten, die in die Wand hineingelassen sind.


Das Blue Shell ist eine meiner Lieblingskonzert-Locations und ihr solltet es auf jeden Fall mal besuchen, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt. Eine Sache, die mir bei diesem Besuch wieder besonders aufgefallen ist. Es gibt keine langen Umbaupausen zwischen den Bands und das weiß ich sehr zu schätzen.


Nachdem ich mir etwas zu trinken an der Bar geholt und mir einen Platz mit guter Sicht gesucht hatte, ging es auch schon los. Den Anfang machten "Wir, wie Giganten", eine deutschsprachige Band aus Siegen, Köln und Mainz. Ich musste immer schmunzeln, wenn sie dies extra betonten. Leider spielten sie nur zu zweit, da die Hälfte der Band wohl unterwegs verloren gegangen war. Da ich die Band vorher noch nicht kannte, spielte das für mich aber keine Rolle.

 


Die beiden Stimmen von Aiken Grey und Helena Betz harmonierten wunderbar miteinander. Auch dass beide dazu Akustikgitarre spielen und zwischendurch noch eine Ukulele mit ins Spiel kommt, passt perfekt zu der Atmosphäre. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Technik, bin ich direkt verzaubert von den träumerischen Texten und Melodien.


Als zweites folgen "Liza&Kay", die "Redensart" auf ihrer Tour als Support begleiten dürfen. Neben Liza Ohm am Keyboard und Kay Petersen an der Akustikgitarre, steht noch Magnus Landsberg abwechselnd mit E-Gitarre und Bass auf der Bühne. Auch zwischen Liza und Kay herrscht wieder diese perfekte Harmonie der Stimmen. An einer Stelle habe ich gelesen, dass Lizas Stimme wie aus einem Märchen sein soll und so habe auch ich diese wahrgenommen. Ihr glitzerndes Blumenkleid untermalt diesen Eindruck gekonnt. Lizas Ausstrahlung ist wirklich magisch. Am liebsten hätte ich noch viel mehr Zeit in dieser Zauberwelt verbracht.


Als sich Liza und Kay dann noch lustigerweise als "Songer-/Singwriter" bezeichnen, kann sich vermutlich keiner mehr das Grinsen verkneifen.



Zu guter Letzt spielen "Redensart" und machen direkt Laune zum Tanzen und Mitsingen. Nachdenkliche Gute-Laune-Songs. Man merkt sofort, dass die Jungs Spaß auf der Bühne haben und dieser Funke springt sofort auf das Publikum über. Melodien, Texte und eine Stimme, die unter die Haut gehen, tief berühren und Fernweh erzeugen. Man möchte aufspringen, losziehen und etwas erleben. Ihr solltet euch am Besten selbst davon überzeugen.



Zusammenfassend kann man sagen, dass ich selten so ein gut gewähltes Line-Up gesehen hab. Die drei Bands haben musikalisch hervorragend zusammengepasst, sowohl textlich als auch klanglich. Ich würde somit auch nicht sagen, dass mir eine der Bands besser gefallen hätte, als die anderen. Ich fand alle toll und einzigartig. Die einzige Steigerung die man bemerken konnte war, dass bei jeder weiteren Band eine Person mehr auf der Bühne zu finden war und somit auch ein Instrument mehr.


Besonders fand ich die Zugaben bei "Liza&Kay" und "Redensart", da beide Bands mit ihren Instrumenten mitten ins Publikum kamen und noch ein Lied ohne Mikrofon zum Besten gaben. Mehr kann man in ein Konzert nicht eintauchen. Musik hautnah.


Was den Abend aber auch so wundervoll gemacht hat, war die tolle Atmosphäre. Nicht zu wenig oder zu viele Leute, sondern die richtige Menge. Eine absolut tolle Stimmung und das an einem Montag Abend. Ein aufmerksames Publikum und absolut sympathische Bands. Aufjedenfall eines der besten Konzerte, das ich bis jetzt im Blue Shell erlebt habe. Leider ging auch dieser Abend wieder viel zu schnell vorbei und ich hätte jeder der drei Bands noch stundenlang zuhören können, aber so ist das nun mal mit den schönsten Momenten.


Persönlich habe ich von diesem Abend gelernt, dass man keine Scheu davor haben muss, auch mal alleine weg zu gehen. Menschen gehen so viel offener auf einen zu und man erlebt Dinge, die sonst eventuell an einem vorbeigegangen wären.


Bei Gelegenheit werde ich mir alle drei Bands aufjedenfall nochmal anschauen. Hier noch ein paar Links, falls ihr auch mal reinhören wollt:


"Wir, wie Giganten": https://www.youtube.com/watch?v=fCCA5fJhECM


"Liza&Kay": https://www.youtube.com/watch?v=pJvTuqk1GsA


"Redensart": https://www.youtube.com/watch?v=3pp7Y25f7HU

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